Der Begriff Violett ist dem französischen Begriff für Veilchen (violette) entlehnt. Im Lateinischen gibt es den Begriff "violaceus", der laut Langenscheidt aus einer Mittelmeersprache in das Lateinische als Fremdwort eingewandert ist und die Farbe des Veilchens (Viola) bezeichnet. Ostwald nutzte eindeutschend den Begriff „veil“.
Der Begriff Lila wurde während der Kreuzzüge aus dem Sanskrit über das Persische und das arabische Wort für Flieder (lilak) nach Spanien und von dort aus nach Frankreich gebracht. Aus dem daraufhin entwickelten französischen Lehnwort "lilas" (Flieder) entwickelte sich schließlich durch phonetische Transkription das deutsche Wort.
Der Begriff Magenta geht auf die Schlacht von Magenta, einer norditalienischen Stadt, zurück.
Für die violetten Farbtöne, also die zwischen Rot und Blau, gibt es mehrere Worte, die sich in der Bedeutung etwas unterscheiden.
- Die Farbe Violett grenzt an Purpur, auch dunkles Purpur genannt.
- Die Farbe Lila ist helleres Violett, alt auch mittleres Purpur genannt
- Die Farbe Magenta ist helleres Lila, alt auch helles Purpur genannt.
- Die Modefarbe Pink ist das grelle, verweißlichte (pastelle) Violett.
Trotz des sehr unterschiedlichen Eindrucks der violetten Farbtöne ist im Alltag die Anwendung der Worte für diesen Farbbereich verwischt. Meist werden Mischfarben von Rot oder Blau angegeben, bläulisches Rot oder rötliches Blau, sogar als Rotblau.
Symbolik
In der christlichen Kirche ist Violett die liturgische Farbe für den Advent und die Fastenzeit. Es ist die Farbe der Besinnung, der Buße, der Einkehr und Umkehr.
Obwohl Violett in der Natur vorkommt, war es lange Zeit technisch nicht möglich, einen Farbstoff zum Färben von Textilien herzustellen. Im Jahre 1856 stellte William Henry Perkin aus Steinkohleteer zufällig den ersten künstlichen Farbstoff Mauvin her. Zwei Jahre später August Wilhelm von Hofmann den Farbstoff Fuchsin.
In der deutschen Politik werden (rote) Violett-Töne von den Medien gebraucht, um bei symbolischen Präsentationen Die Linke (früher PDS) darzustellen und von der SPD zu unterscheiden. Für Eigenzwecke verwenden beide Parteien die Farbe Rot. Die Partei Die Violetten haben diese Farbe gewählt, weil sie für Spiritualität steht.
Verschiedene Farbbezeichnungen aus diesem Spektrum galten im Laufe der Zeit als Symbolfarben für Schwule und Lesben. In der Zwischenkriegszeit gab es Das lila Lied. Vor allem in den Vereinigten Staaten wurde auch die Farbe Mauve und später „Lavender“ verwendet.
Lila als Farbe der Frauenbewegung
Als Ausdruck von Frauenliebe und Unabhängigkeit (Freiheit) werden Rot-Blaue Farben erstmals von der auf der griechischen Insel Lesbos lebenden antiken Lyrikerin Sappho erwähnt. Ab der Produktion der ersten Stoffe mit dem ersten künstlichen Farbstoff wurde das blasse „Mauve, or violet colored silk“ von Godey's Lady's Book and Magazine zwischen 1858 bis 1869 als angesagte Modefarbe der besseren Leute namentlich erwähnt.[1] Auch berühmte Frauen beeinflussten mit Kleidungsstücken dieser Farbe die Modewelt. Im 19. Jahrhundert wurde die Farbe für die Frauenbewegung neu entdeckt. Lila als Mischung zwischen Rosa (weiblich) und Blau (männlich) gilt als Symbol für Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Schon die Plakate der ersten internationalen Frauentage wurden in in Lila gehalten. In den "Goldenen 1920er Jahren" kam die Farbe in Mode und in den 1970er Jahren war es für Feministinnen ein Muss lila gekleidet zu sein. Viele frauenpolitische Projekte bekamen einen Namen in dem das Wort Lila enthalten ist.
Blau oder Rot
Die deutsche Alltagssprache verwendet die Bezeichnung "Lila" nur selten. Bis ins Mittelalter gab es den Begriff überhaupt nicht, er wurde vermutlich über die Kreuzfahrer aus dem Orient überliefert. Bis dahin wurden lila-farbige Gegenstände je nach vorherrschendem Farbeindruck als Blau oder Rot eingeordnet. In den Sprachwissenschaften ist dies besonders markant an der regionalen Verbreitung der Begriffe Rotkraut und Blaukraut untersucht worden, die jeweilige Form der Zubereitung des Farbkohls gibt den Farbton, der Zusatz von konservierendem Essig bewirkt eine klare Lilafärbung, während die ›süßere‹ süddeutsche Bereitung zum bläulichen Violett des Blaukrautes führt.
Quelle: Wikipedia stand 25.03.08